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Humboldt-Universität distanziert sich von Inhalten der Veranstaltung „Ohne Nato leben – Ideen zum Frieden“

Stellungnahme des Präsidiums

Die Veranstaltung „Ohne Nato leben - Ideen zum Frieden“ wurde am 21. Mai 2022 im Hauptgebäude der Humboldt-Universität vom Verein „Aktiv für den Frieden – Stopp Ramstein e.V.“ durchgeführt, der zu diesem Zweck einen Hörsaal angemietet hatte. Der Kongress führte zu hoher medialer Aufmerksamkeit und Unmut über dort von Kongressteilnehmer:innen und Redner:innen gemachten Aussagen. Das Präsidium der Humboldt-Universität stellt im Nachgang klar, dass sich die Humboldt-Universität von diesen Aussagen distanziert.

Das Präsidium weist darüber hinaus ausdrücklich darauf hin, dass die Veranstaltung nicht im Rahmen einer Kooperation mit der HU stattfand. Die Organisator:innen und Redner:innen des Kongresses vertreten in keinster Weise die Position der Humboldt-Universität zum russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine.

Die Humboldt-Universität verurteilt den Angriff Russlands auf die Ukraine und steht fest an der Seite aller Ukraininer:innen. In den vergangenen Wochen haben erste aus der Ukraine geflohene Studierende und Forschende bereits an unserer Universität eine neue akademische Heimat gefunden. Weitere werden folgen. Allen stehen umfassende Hilfsangebote und gemeinsam mit anderen Wissenschaftseinrichtungen organisierte Unterstützungs- und Studienangebote zur Verfügung.

Die Humboldt-Universität unterstützt darüber hinaus alle Maßnahmen, die der Ukraine dabei helfen, ihre nationale Souveränität und Integrität zu wahren. Denn ohne eine freie, unabhängige und selbstbestimmte Gesellschaft gibt es auch keine freie und unabhängige Wissenschaft. Die Wege, um dies zu erreichen, sind vielfältig und die Diskussionen in allen gesellschaftlichen, wissenschaftlichen und politischen Bereichen entsprechend vielschichtig. 

Universitäten sind Orte der gesellschaftlichen Diskussion. Auch die Humboldt-Universität versteht sich als ein Ort, an dem nicht nur im Rahmen von Forschung und Lehre, sondern auch im Rahmen von Veranstaltungen, Kongressen oder Diskussionsrunden Meinungsfreiheit und Diskurs gelebt werden. Auf der Basis dieses Selbstverständnisses vermietet die Humboldt-Universität auch universitätsfremden Akteur:innen, Räume für Veranstaltungen, solange sie sich mit ihren Themen auf dem Boden des Grundgesetzes bewegen. Für parteipolitische Veranstaltungen werden keine Räume vermietet.

Der Verein „Aktiv für den Frieden – Stopp Ramstein e.V.“ war der HU seit längerem bekannt und es gab bislang keine Gründe, dem Verein die Nutzung von Räumen zu verweigern. Auch die Informationen, die der Humboldt-Universität im Vorfeld des Kongresses zugänglich waren, boten dafür keine Anhaltspunkte.

Aufgrund der Erfahrungen mit dieser Veranstaltung wird die Humboldt-Universität die Vergabekriterien für externe Veranstaltungen noch einmal überprüfen.

Pressekontakt

Hans-Christoph Keller
Pressesprecher Humboldt-Universität

pr@hu-berlin.de