Gestaltung der CLIL-Ausbildung von Lehrkräften im Vorbereitungsdienst: Eine länderübergreifende Studie an Sekundarschulen in Deutschland und Tschechien

Auf einen Blick

Laufzeit
02/2026  – 01/2027
DFG-Fachsystematik

Geistes- und Sozialwissenschaften

Förderung durch

DFG sonstige Programme DFG sonstige Programme

Projektbeschreibung

Content and Language Integrated Learning (CLIL) gilt europaweit als ein zentrales Instrument zur Förderung von Mehrsprachigkeit und interkultureller Kompetenz. In dynamischen, multilingualen Gesellschaften wie Deutschland und Tschechien eröffnet CLIL vielfältige Chancen für eine innovative und integrative Unterrichtsgestaltung. Gleichwohl zeigen bisherige Forschungsarbeiten, dass Lehrkräfte im Vorbereitungsdienst nicht immer ausreichend auf die besonderen didaktischen und methodischen Anforderungen vorbereitet sind. Häufig bestehen Unsicherheiten in Bezug auf den Erwerb fachlicher und sprachlicher Kompetenzen, auf die Entwicklung geeigneter Lernmaterialien sowie auf die Reflexion und Anpassung der eigenen Praxis.

Das geplante Forschungsvorhaben hat zum Ziel, einen Beitrag zu dieser Problemlage zu leisten und untersucht, wie sich eine gezielte Ausbildung im Bereich CLIL auf die Kompetenzentwicklung von angehenden Lehrkräften auswirkt. Es geht darum zu erfassen, inwieweit die Teilnahme an einem strukturierten Ausbildungsprogramm die fachlichen, sprachlichen und didaktischen Fähigkeiten stärkt, wie sich die Haltung der Studierenden gegenüber CLIL und ihr Verständnis von künftigem Unterricht verändert und wie die beiden unterschiedlichen Ausbildungskontexte in Deutschland und Tschechien die Wirksamkeit des Programms beeinflussen.

Im Rahmen des Projekts wird ein einjähriges Seminar entwickelt und durchgeführt, an dem insgesamt sechzig Lehrkräfte im Vorbereitungsdienst teilnehmen, je dreißig in jedem Land. Das Programm verbindet theoretische Grundlagen mit praktischen Erfahrungen und legt großen Wert auf reflektierte Praxis. Die Studierenden erarbeiten und erproben eigene Unterrichtssequenzen an Sekundarschulen, begleitet durch universitäre Mentorinnen und Mentoren sowie durch Lehrkräfte aus der Schulpraxis. Neben der Vermittlung von CLIL-Theorie werden kooperative Lernformen wie Projektarbeit, Peer-Teaching und kollegiale Hospitation einbezogen. Ein besonderes Gewicht liegt auf reflektiven Elementen, die unter anderem durch Video-Selbstanalysen und Unterrichtsreflexionen umgesetzt werden.

Das Projekt schließt eine Lücke in der bisherigen Forschung, da es die Brücke zwischen universitärer Ausbildung und schulischer Praxis schlägt. Es leistet einen Beitrag zur Entwicklung evidenzbasierter Konzepte für die Ausbildung von CLIL-Lehrkräften und fördert die länderübergreifende Kooperation in der Lehrerbildung. Langfristig können die Ergebnisse in die Curriculumentwicklung, in die Gestaltung von Zusatzqualifikationen und in die Praxis von Lehramtsseminaren einfließen und damit Impulse für die Weiterentwicklung der Lehrerbildung in Europa geben.