Robotic Paleontology - Ein neuer Schlüssel zum Verständnis der frühen Evolution der Säugetiere
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Paläontologie
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Projektbeschreibung
Platzentale Säugetiere zeichnen sich durch eine Reihe funktional verknüpfter Merkmale aus: erhöhter Stoffwechsel, gesteigerte Kognition, spezialisierte Fürsorge, komplexe Kommunikation, effiziente Fortbewegung sowie veränderte Lungenfunktion und Gebissstruktur. Diese Merkmale sind oft schwer im Fossilbericht zu erkennen, stehen aber in enger Wechselwirkung – etwa erfordert höhere Kognition mehr Energie, die wiederum effektive Nahrungsverwertung voraussetzt.
Ein zentraler evolutionärer Schritt war der Übergang von gespreizter zu aufrechter Gliedmaßenhaltung, verbunden mit einer Umgestaltung des Bewegungsapparats. Diese Veränderung gilt als Symbol für die Entwicklung früher Plazentatiere. Die klassische Vorstellung eines linearen Übergangs ist jedoch unzureichend und erklärt die Vielfalt im Fossilbestand nicht zufriedenstellend.
Wir untersuchen aktuell die Gliedmaßenfunktion in Übergangsformen auf Basis eines modernen evolutionären Rahmens. Aufbauend auf unserer Mitwirkung an der Etablierung der „robotischen Paläontologie“ – einem interdisziplinären Ansatz aus Paläontologie, Simulation und Robotik – wenden wir diese Methode aktiv an, um biomechanische Hypothesen an Schlüssel-Fossilien quantitativ zu testen.
Diese Herangehensweise erlaubt die Rekonstruktion von Bewegungsmechanik und deren Einordnung in stammesgeschichtliche Zusammenhänge. Sie erfordert jedoch gezielte, fachübergreifende Kooperation. Daher bauen wir derzeit ein spezialisiertes Forschungsumfeld auf, gestützt auf unser internationales Netzwerk, um neue Perspektiven auf die Evolution früher Säugetiere zu eröffnen.
Beteiligte Einrichtungen
Institut für Biologie
Anschrift
Institutsgebäude/Hauptgebäude, Invalidenstraße 42 (Hauptgebäude), 10115 Berlin
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