Tales of the Diasporic Ordinary. Aesthetics, Affects, Archives
Auf einen Blick
Theater- und Medienwissenschaften
Europäische und Amerikanische Literatur- und Kulturwissenschaften
Allgemeine und vergleichende Literaturwissenschaft; Kulturwissenschaft
Literaturwissenschaft
Horizon Europe: ERC Consolidator Grant

Projektbeschreibung
Im Rahmen des Projekts untersucht Haschemi Yekani Erzählungen, die von in der Diaspora lebenden Menschen produziert werden. Werke von migrierten, nicht-weißen Künstler:innen werden überwiegend mit Bezeichnungen assoziiert, die sie aus der Gesellschaft heraus heben. Dieses Verständnis begünstigt Generationsmodelle wie die Windrush-Generation (Migrant:innen aus der Karibik zwischen 1948 bis Anfang der 1970er Jahre) in Großbritannien, die so genannte Gastarbeiterliteratur in Deutschland, aber auch die ethnic and area studies in den USA. Solche Bezeichnungen verstärken ein Verständnis von Migration als das Ergebnis außergewöhnlicher Umstände, wie zum Beispiel in der sogenannten Flüchtlingskrise 2015.
Das Projekt „Tales of the Diasporic Ordinary“ fragt, was passiert, wenn wir stattdessen eine „normalisierende“ Perspektive auf zeitgenössische Literatur und Kunst in der Diaspora anwenden. Das Projekt durchbricht damit Modelle der nationalen Kanonbildung und betrachtet (queere) diasporische künstlerische Praktiken und Ästhetiken als verwoben mit der globalen Geschichte nach dem Zweiten Weltkrieg, dem Niedergang des Empires, dem Neoimperialismus und dem jüngsten Aufstieg der Neuen Rechten.
Eine Hypothese des Projekts ist, dass künstlerische Praxis negative Auswirkungen anerkennen und zu einer neuen Vorstellung von Gemeinschaft beitragen kann, die über nationale und heteronormative Beschränkungen hinausgeht. So unterstreicht das Vorhaben die Bedeutung von alltäglichen Erzählungen der Diaspora für die Auseinandersetzung mit Rassismus und die Förderung neuer Formen der Zugehörigkeit.