Wölfe waren in Teilen Mitteleuropas lange ausgestorben. Durch einen strengen Artenschutz konnten sie sich in den vergangenen Jahrzehnten wieder ausbreiten. Das bringt Herausforderungen mit sich: Damit Weidetiere wie Schafe und Rinder nicht von hungrigen Wölfen gerissen werden, ist Herdenschutz vielerorts unabdingbar. Wie Tierhalterinnen und Tierhalter zu Maßnahmen wie „wolfsabweisenden Zäunen“ oder Schutzhunden stehen und ob die Verfügbarkeit von Fördergeldern darauf einen Einfluss nimmt, hat ein Forschungsteam der Universität Göttingen, der Humboldt-Universität zu Berlin (HU), der Technischen Universität Dresden und der Schweizer Stiftung KORA in einer Befragung unter Landwirtinnen und Landwirten mit Weidetieren in Bayern untersucht. Bereitschaft hängt vom sozialen Umfeld und finanzieller Unterstützung ab. Dabei zeigte sich, dass die Bereitschaft zum Herdenschutz vor allem vom sozialen Umfeld abhängt. Außerdem geht finanzielle Unterstützung mit einer höheren Bereitschaft einher.
Die Ergebnisse zeigen, dass Subventionen den Einsatz von Herdenschutzmaßnahmen begünstigen. Demnach ist es empfehlenswert, die Förderung wolfsabweisender Zäune auf das gesamte Bundesland auszuweiten“, sagt Dr. Malte Möck, der am Fachgebiet Agrar- und Ernährungspolitik am Thaer-Institut für Agrar- und Gartenbauwissenschaften der HU forscht. Für ihre Studie stützten sich die Forschenden auf die „Theorie des geplanten Verhaltens“. Ob jemand etwas tut oder nicht, hängt der Theorie nach in erster Linie davon ab, wie stark die Person zu dem Verhalten entschlossen ist. Ihre Absicht wird dabei von drei Faktoren beeinflusst: der persönlichen Einstellung („Halte ich es für sinnvoll?“), dem sozialen Druck („Wie steht mein Umfeld dazu?“) und der empfundenen Kontrolle („Kann ich es umsetzen?“).
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Pressemitteilung der Georg-August-Universität Göttingen
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Dr. Malte Möck
Fachgebiet Agrar- und Ernährungspolitik am Thaer-Institut für Agrar- und Gartenbauwissenschaften
der Humboldt-Universität zu Berlin
Tel.: +49 (0)30 2093 46323
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