Deutschlandstipendium: Humboldt-Universität richtet erstmals Themenklassen ein
Die ersten beiden Deutschlandstipendium-Themenklassen starten im April 2013 an der Humboldt-Universität zu Berlin. 12 bis 15 Bachelor- oder Masterstudierende verschiedener Fachrichtungen arbeiten als Themenklasse im Rahmen eines Tutoriums für ein Jahr gemeinsam an einem interdisziplinären Projekt. Die Stiftung Humboldt-Universität und ihre Förderer ermöglichen die Themenklasse „Nachhaltigkeit & Globale Gerechtigkeit“, die Schering Stiftung fördert die Themenklasse „Altern und Alter“. HU-Präsident Jan-Hendrik Olbertz: „Auf unser neu entwickeltes Format sind wir besonders stolz. Die Themenklassen orientieren sich an dem Zukunftskonzept der Humboldt-Universität, das unter der Leitidee ,Bildung durch Wissenschaft‘ steht und die Förderung sowie Entfaltung ihrer Wissenschaftlerpersönlichkeiten in den Mittelpunkt stellt.“ Ziel der Themenklassen ist es, den Deutschlandstipendiaten schon zu einem frühen Zeitpunkt ihres Studiums Einblicke in aktuelle Forschungsprojekte zu ermöglichen, um eigene Ideen zu entwickeln und vorzustellen. Umgekehrt hoffen die beteiligten Wissenschaftler, dass der Wissensdrang und unverstellte Blick der Deutschlandstipendiaten sie anspornt, auch eigene Theorien kritisch zu hinterfragen und neue Perspektiven zu entwickeln.
Das Thema Altern wird allgemein mit dem Stichwort demografischer Wandel verbunden. Die von der Schering Stiftung geförderte Themenklasse „Altern und Alter“ beleuchtet jedoch das Thema aus ganz unterschiedlichen Perspektiven, etwa welche Produktivkraft oder Schönheit in alterndem Material liegt. Was bedeutet Altern beispielsweise auf Molekülebene und wie hängt das biologische mit dem psychologischen Alter zusammen? Wie ist „Jugendwahn“ zu erklären und könnte es ein funktionierendes Gegenmodell dafür geben? In der Themenklasse werden Studierende aus den Natur-, Sozial- sowie Kunst- und Kulturwissenschaften einen Beitrag zu einem neuen Verständnis des Themas beitragen. „Wir hoffen, dass die Stipendiaten durch den verstärkten interdisziplinären Austausch deutlich mehr von der Förderung profitieren als durch ein Einzelstipendium“, sagt Dr. Sonja Kießling, Vorstand Wissenschaft der Schering Stiftung.
Die zweite Themenklasse, die zum Sommersemester startet, widmet sich dem ebenso aktuellen wie interdisziplinären Thema „Nachhaltigkeit & Globale Gerechtigkeit“. Eine nachhaltige Zukunft für neun Milliarden Menschen auf der Erde erfordert einen weltweiten Umbau unserer Gesellschaften. Dr. Jens Odewald, Kuratoriumsvorsitzender der Stiftung Humboldt-Universität: „Unsere Deutschlandstipendium-Themenklasse ermöglicht 15 Stipendiatinnen und Stipendiaten unter dem Dach des Integrative Research Institute on Transformations of Human-Environment Systems (IRI THESys) fächerübergreifend zu forschen und Kontakte zu regionalen und internationalen Partnereinrichtung zu knüpfen.“ Die Wissenschaftler am IRI THESys erforschen gezielte Maßnahmen, um der Veränderung der gesellschaftlichen Prozesse an der Schnittstelle von Mensch und Umwelt, etwa durch den globalen Klima- und Landnutzungswandel, sowie dem dramatischen Artenrückgang und den daraus resultierenden sozialen Ungerechtigkeiten effektiv begegnen zu können.
Die Humboldt-Universität vergibt zum Start des Sommersemesters 60 neue Deutschlandstipendien. Bewerbungen sind noch bis zum 1. März möglich. Im April beginnen die Deutschlandstipendium-Themenklassen mit der Forschungsarbeit.
Weitere Informationen
- Deutschlandstipendium-Themenklasse „Nachhaltigkeit & Globale Gerechtigkeit
- Deutschlandstipendium-Themenklasse „Altern und Alter"
- Deutschlandstipendium an der HU
- Aktuelle Ausschreibung Deutschlandstipendium
Über das Deutschlandstipendium
Mit dem vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) eingerichteten Deutschlandstipendium werden Studierende mit 300 Euro monatlich für mindestens zwei Semester innerhalb der Regelstudienzeit gefördert. Neben den Leistungen in Schule und Studium zählen zu den Förderkriterien auch das gesellschaftliche und soziale Engagement sowie familiäre Umstände. Bund und Förderer teilen sich die Kosten von jährlich 3.600 Euro. Seit Beginn des Programms im April 2011 fördert die Humboldt-Universität über 100 talentierte und engagierte Studierende.
Kontakt
Mariana Bulaty
Humboldt-Universität zu Berlin
Referentin Fundraising
Tel.: 030 2093-2147
mariana.bulaty@hu-berlin.de