Presseportal

Studienstiftung vergibt Promotionspreise 2022

Der erstmalig verliehene Lieselotte Pongratz-Promotionspreis wurde an Richard Schweitzer vergeben, der im vergangenen Jahr für seine Arbeit auch mit dem Humboldt-Preis ausgezeichnet wurde
Richard Schweitzer Foto Felix Noak L.jpg

Dr. Richard Schweitzer, Foto: Felix Noak

Die Promotionspreise der Studienstiftung gehen 2022 an die Physikerin Annabelle Bohrdt, den Psychologen Richard Schweitzer und die Literaturwissenschaftlerin Cornelia Pierstorff. Die Nachwuchswissenschftlerinnen und der Nachwuchswissenschaftler erhalten je 5.000 Euro. Erstmals verleiht die Studienstiftung den Lieselotte Pongratz-Promotionspreis für herausragende gesellschaftswissenschaftliche Dissertationen. Die Preisverleihung findet am 30. Mai 2022 in Berlin statt.

Dr. Richard Schweitzer wird für seine Dissertation „Perceptual and Motor Consequences of Intra-saccadic Perception“ im Fach Psychologie an der Humboldt-Universität zu Berlin (HU) mit dem Lieselotte Pongratz-Promotionspreis 2022 ausgezeichnet. Im vergangenen Jahr wurde Schweitzer für seine Arbeit mit dem Humboldt-Preis ausgezeichnet. In seiner Dissertation einen neuen Ansatz zur Bedeutung und Funktion von schnellen Augenbewegungen (sogenannten Sakkaden) in der menschlichen Wahrnehmung entwickelt, wie die Jury in ihrer Würdigung der Arbeit feststellt. Diese Blickbewegungen sind die wahrscheinlich häufigsten und schnellsten aller menschlichen Bewegungen. Bisher nahm die Forschung an, dass mit der Ausführung der Sakkade ein Wahrnehmungsausfall einhergeht. In seiner Arbeit belegt Schweitzer dagegen, dass das Gehirn die visuelle Information von Blickbewegungen nicht als Störfaktor eliminiert, sondern sie aktiv nutzt, um Raumstabilität zu erzeugen.

Die Jury hob insbesondere die interdisziplinäre Anschlussfähigkeit der Arbeit hervor, mit der sich Schweitzer an eine Neuinterpretation des menschlichen Sehens wage. Mit seiner Arbeit beschreite Schweitzer einen innovativen Weg der Erforschung der menschlichen Informationsverarbeitung und gebe neue Impulse für das Verständnis unserer Wahrnehmung. Sein methodischer Ansatz sei bahnbrechend ebenso wie seine Erkenntnisse, die das Forschungsfeld nachhaltig verändern werden. 

Schweitzer studierte im Bachelor Psychologie an der Universität Potsdam und im Master „Mind and Brain“ an der Humboldt-Universität. Schweitzer erhielt während seiner Promotion an der HU ein Promotionsstipendium der Studienstiftung. Seit 2020 forscht er am Exzellenzcluster „Science of Intelligence“ in Berlin. 

Weitere Informationen

Pressemitteilung der Studienstiftung

Humboldt-Preisträger:innen 2021