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Fragen von Schmerz, Schönheit und Gnosis

Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung zeichnet Thomas Macho mit dem Sigmund-Freud-Preis für wissenschaftliche Prosa 2019 aus. Der Preis ist mit 20.000 Euro dotiert und wird zusammen mit dem Georg-Büchner-Preis am 2. November 2019 in Darmstadt verliehen.

Von 1993 bis 2016 war Thomas Macho Professor für Kulturgeschichte am Institut für Kulturwissenschaft der Humboldt-Universität zu Berlin. Die Jury der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung begründet ihre Entscheidung folgendermaßen:

 

Thomas Macho
Prof. Dr. Thomas Macho. Foto: HU.

Thomas Machos weitgespanntes Werk hat den Kulturwissenschaften zu neuem Glanz verholfen. Das thematische Spektrum seiner Bücher und Essays reicht von der Kultur des Todes über das Verhältnis von Mensch und Tier bis hin zu Fragen von Schmerz, Schönheit und Gnosis. Immer wieder hat er neue und überraschende Einsichten in das kulturelle Leben der Moderne gewonnen, die auch auf scheinbar abseitigen Feldern eine hohe Geistesgegenwart sichtbar werden lassen. Dabei gehen seine erzählerischen Fähigkeiten, die sowohl in der grundlegenden Studie zum Suizid in der Moderne wie in kleinen, leicht komponierten Texten zum Ausdruck kommen, nie auf Kosten von theoretischem Einfallsreichtum und begrifflicher Präzision. Die Lektüre der Schriften Thomas Machos ist stets eine außerordentliche intellektuelle Bereicherung.

Thomas Macho, geboren am 2. Juli 1952 in Wien, ist Kulturwissenschaftler und Philosoph. Seit 2016 leitet er das Internationale Forschungszentrum Kulturwissenschaften der Kunstuniversität Linz in Wien. Zuvor, von 1993 bis 2016, war er Professor für Kulturgeschichte am Institut für Kulturwissenschaft der Humboldt-Universität zu Berlin, wo er auch das interdisziplinäre Hermann von Helmholtz-Zentrum für Kulturtechnik mitgründete. Thomas Macho ist Mitglied der Europäischen Akademie der Wissenschaften und Künste sowie Vorsitzender des wissenschaftlichen Beirats des Minerva-Center for Interdisciplinary Study of the End of Life an der Universität Tel Aviv. Zu seinen Publikationen zählen: Das Leben ist ungerecht (2010), Vorbilder (2011), Schweine. Ein Portrait (2015), Das Leben nehmen. Suizid in der Moderne (2017). Er ist Preisträger der Aby-Warburg-Stiftung Hamburg (2001).

Weitere Informationen

Pressemitteilung der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung