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HU200:Warum trifft Franz Biberkopf so viele Fehlentscheidungen?

Humboldt unterwegs macht den Alexanderplatz zum Campus

„Glanz und Krise“ lautet das Motto der Auftaktveranstaltung von Humboldt unterwegs am Alexanderplatz. Am Samstag, den 15. Mai 2010, verlassen die Lehrenden und Studierenden der Humboldt-Universität zu Berlin die Hörsäle, um die Stadt in einen Campus zu verwandeln und die Wissenschaft im Alltag zu erklären. Die Themen der zahlreichen Vorträge, Seminare und Spaziergänge an diesem Tag sind vielfältig. Die Geschichte und Kultur des Alexanderplatzes bildet bei den Inhalten der Veranstaltungen jedoch einen Schwerpunkt.

Samstag, 15. Mai 2010
Bühne auf dem Alexanderplatz
Veranstaltungen: 11.00 – 20.00 Uhr
Programm unter www.hu200.de

Im Wandel der Zeit und als Knotenpunkt zwischen Ost und West, war der Alexanderplatz immer auch Repräsentationsort politischer Macht In ihrem Vortrag und Quiz „Willkommen, Zar Alexander!“, beleuchten Geschichtswissenschaftler der HU den Alexanderplatz als Zeitzeugen politischer Spannungen und Umwälzungen, denn mit den politischen Systemen änderte sich auch immer das äußere Bild des Platzes: Im monarchischen Preußen, während der Weimarer Republik, der nationalsozialistischen Diktatur, der DDR und nun im wiedervereinigten Deutschland.

Aber auch Kunst und Literatur diente der Alexanderplatz stets als Inspirationsquelle. So fungierte er zum Beispiel als Namensgeber des wohl berühmtesten Romans von Alfred Döblin Anfang des 20. Jahrhunderts – „Berlin Alexanderplatz“. Warum Döblins Protagonist, der gebeutelte Franz Biberkopf, nach seiner Entlassung aus dem Gefängnis von einem Unglück ins nächste stolpert, helfen Kognitionsforscher und Philosophen der HU zu verstehen. Aus neurologischer und philosophischer Sicht analysieren die Wissenschaftler, wie der Mensch im Alltag Urteile fällt, und erklären somit, wie Franz Biberkopf so viele Fehlentscheidungen treffen kann.

Doch kaum ein Werk fängt die Leidenschaft und das pulsierende Leben des Alexanderplatzes so sehr ein wie die Stummfilmbilder in Walther Ruttmanns „Berlin – Sinfonie der Großstadt.“
Als Hommage an den Glamour des Alexanderplatzes in der Weimarer Zeit spielen Studierende der HU, unter der Leitung von Hans Brandner, Universitätsorchester, die originale Filmmusik zu dem schwarz-weiß Stummfilm im Kino Babylon.

Die Veranstaltungen beginnen um 11.00 Uhr mitten auf dem Alexanderplatz. Interessierten, Neugierigen und Schaulustigen stehen alle Beiträge kostenlos zum Mitmachen, Zuhören und Zuschauen offen. Unter www.hu200.de finden Sie eine Gesamtübersicht über Humboldt unterwegs und das jeweilige Programm an den Veranstaltungsorten. Zum Thema „Trend und Wandel“ wird Humboldt unterwegs als nächstes am Helmholtzplatz Station machen (Donnerstag, 20. Mai 2010).



WEITERE INFORMATIONEN

Sabrina Schulze
Humboldt-Universität zu Berlin
PR-Referentin Referat HU200
Tel.: 030 2093-2694
E-Mail: s.schulze@uv.hu-berlin.de
www.hu200.de