„Selbstbestimmtheit von Lernenden, Vernetzung und Flexibilität“
Prof. Dr. Niels Pinkwart
Foto: Grazyna Stepniak
Herr Pinkwart, Sie sind zum Vizepräsidenten für Lehre und Studium gewählt worden. Herzlichen Glückwunsch. Wann werden Sie das Amt antreten?
Pinkwart: Vielen Dank! Die Amtszeit beginnt im Oktober 2021.
Was verbinden Sie mit der Humboldt-Universität?
Pinkwart: Die Humboldt-Universität zu Berlin ist seit 2013 meine akademische Heimat. Sie ist internationalbekannt und verkörpert wie keine zweite allein schon durch die Namensgebung die Einheit von Forschung und Lehre. Mich freut es, an einer so traditionsreichen Wirkungsstätte tätig sein zu dürfen und dies nun in den nächsten Jahren als Vizepräsident für Lehre und Studium tun zu können.
Welche Ihrer bisherigen Erfahrungen aus Ihren Stationen werden Sie als Präsidiumsmitglied an der Humboldt einbringen?
Pinkwart: Es sind vor allem die Erfahrungen aus den letzten acht Jahren in verschiedenen Rollen und Funktionen, die ich einbringen kann. Ich habe mich unter anderem an der Professional School of Education, im ProMINT-Kolleg und als Studiendekan der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät engagiert und kenne die Universität durch Mitwirkung in vielen Gremien und Kommissionen und durch zahlreiche inneruniversitäre Kooperationen gut. Auch in Berlin bin ich wissenschaftlich gut vernetzt, zum Beispiel durch meine Mitwirkung als Principal Investigator(PI) am Weizenbaum-Institut, am Einstein Center Digital Future und am Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI).
Was sehen Sie als größte Herausforderungen in diesem Amt an der Humboldt-Universität?
Pinkwart: Ein Vizepräsidentenamt an einer Universität dieser Größe ist immer eine Herausforderung. Es ist hier gerade in Konfliktsituationen nicht immer einfach, Lösungen zu finden, die für alle Beteiligten zufriedenstellend sind – gerade wenn Ressourcen knapp sind. Besondere Herausforderungen für die Vizepräsidentschaft bestehen natürlich auch darin, die heute noch gar nicht voll absehbaren Folgewirkungen der Pandemie für die Bereiche Studium und Lehre anzugehen und in der Ausgestaltung der BUA studienbezogene Themen weiter voranzubringen.
Welche Akzente wollen Sie setzen, wenn Sie Ihr Amt an der HU angetreten haben?
Pinkwart: Mir ist es ein Anliegen, gemeinsam mit den Einrichtungen und Statusgruppen der Universität zu diskutieren, wie wir das uns verbindende Prinzip traditioneller universitärer Bildung mit einigen der Themen verbinden können, wie sie etwa im Hagener Manifest zu „New Learning“ ausgedrückt werden - hier geht es unter anderem um die Selbstbestimmtheit von Lernenden, aber auch um Vernetzung und Flexibilität. Wichtig sind mir für die nächsten Jahre dabei etwa der Ausbau von Vernetzung und Durchlässigkeit, der Umgang mit Heterogenität, die Auseinandersetzung mit der Digitalisierung und die Förderung von experimentellen Lehr- und Lernformen.
Das Interview führte Hans-Christoph Keller, Leiter Referat Kommunikation/Medien der HU