Statement nach Ende der Besetzung
Am Mittwoch, dem 16. April 2025, gegen 14 Uhr, wurde der Emil-Fischer-Hörsaal auf dem Campus Nord der Humboldt-Universität besetzt. Nach eingehender Prüfung der dem Präsidium vorliegenden Informationen von Mitarbeitenden vor Ort sowie zahlreichen Fotos aus einschlägigen Social Media-Kanälen hat das Präsidium unmittelbar entschieden, die Polizei um die Räumung des Gebäudes zu ersuchen.
Grundlage dieser Entscheidung waren unter anderem Inhalte auf Transparenten, Bannern und Wandbeschriftungen, auf denen das Existenzrecht des Staates Israel geleugnet wurde. Zudem wurden gewaltverherrlichende Parolen sowie Symbole verwendet, die der als Terrororganisation eingestuften Hamas zuzuordnen sind. Derartige Aussagen und Darstellungen stehen in eklatantem Widerspruch zur freiheitlich demokratischen Grundordnung, welcher die Humboldt-Universität vorbehaltlos verpflichtet ist.
Es wurde erheblicher Sachschaden im Hörsaal sowie im gesamten Gebäude verursacht, dessen Ausmaß aktuell begutachtet wird. Schon jetzt ist klar, dass die Beschädigungen so gravierend sind, dass der Raum für Wochen, möglicherweise Monate, nicht für die Lehre zur Verfügung stehen wird. Die dort geplanten Veranstaltungen müssen in andere Räume verlegt oder digital angeboten werden. Der finanzielle und organisatorische Schaden trifft die gesamte Hochschulgemeinschaft.
Die Räumung wurde gegen 20 Uhr beendet.
Das Präsidium der Humboldt-Universität verurteilt die Besetzung scharf und dankt der Polizei für ihren Einsatz.
Die Humboldt-Universität zu Berlin ist ein Ort des wissenschaftlichen und gesellschaftlichen Diskurses. Sie steht für Wissenschaftsfreiheit ebenso wie für Meinungsfreiheit und kritische Auseinandersetzung – jedoch auf der Grundlage demokratischer Prinzipien, der Wahrung der fundamentalen Werte der Verfassung sowie unter Wahrung der Rechte aller Mitglieder der Universität. Gewalt, Gewaltverherrlichung und Antisemitismus haben an unserer Hochschule keinen Platz.