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„Raum für Gedanken“ über die Rechtslage von Geflüchteten

Partizipative Kunstinstallation soll Vorurteile abbauen

Kathrin Ollroge und Besucher Königs Wustherausen 2015@ P.Ollroge 1Abbildung: P. Ollroge

Der mobile „Raum für Gedanken“ – seit Herbst 2014 unterwegs – lädt die Menschen im öffentlichen Raum ein, Gedanken und Erfahrungen über Flucht, Asyl und Nachbarschaften auszutauschen. Die Potsdamer Fotokünstlerin Kathrin Ollroge sammelt diese Ansichten in anonymen Texten und Porträts.

Ab 23. Juni 2016 macht das mobile Wohnzimmer Station in der Juristischen Fakultät der Humboldt-Universität zu Berlin. Die „Kommode“ am historischen Bebelplatz bietet nun im akademischen Umfeld den „Raum für Gedanken“, um Meinungen und Vorschläge von Studierenden und Besuchern zur Rechtslage von Geflüchteten zum Asylrecht, Migrationsrecht, Aufenthaltsrecht sowie zur Besserung des Rechtssystems in Deutschland und der EU aufzuschreiben. Die Resultate sollen später veröffentlicht werden.

Texte über Flucht, Asyl und Nachbarschaft auf alter Schreibmaschine

Die Fotokünstlerin baute die partizipative Kunstinstallation bereits an verschiedenen Orten als eine Art durchsichtige Kabine mit raumerweiterndem Fotohintergrund und Möbeln aus den 50er-Jahren für einige Tage im öffentlichen Raum auf. Auf einer alten Schreibmaschine konnten Passanten und Neugierige ihre Meinungen und Gedanken zum Thema Flucht, Asyl und Nachbarschaft formulieren. Parallel dazu wurden fotografische Portraits bereitwilliger Teilnehmerinnen und Teilnehmer von der Künstlerin aufgenommen. Die entstandenen Fotografien und Texte wurden kürzlich anonym veröffentlicht.

Das künstlerische partizipative Projekt dient als Sprachrohr für die Bevölkerung, die ihre Meinung zu Chancen und Herausforderungen des interkulturellen Wohnens in räumlicher Nähe mitteilen können. Das Projekt soll den Annäherungsprozess zwischen Alteingesessenen und Geflüchteten unterstützen und zum Abbau von bewussten und unbewussten Vorurteilen beitragen.

Kunstinstallation „Raum für Gedanken“

Eröffnung am Donnerstag, 23. Juni 2016 um 18 Uhr
Wo: Kommode der Juristischen Fakultät der Humboldt-Universität zu Berlin, Bebelplatz 2, 10117 Berlin
Ausstellung: 24. bis 28. Juni 2016
Öffnungszeiten: Mo-Fr, 9–21 Uhr, Sa 9–17 Uhr, sonn- und feiertags geschlossen
Weitere Informationen zum Projekt

Viele Angebote zum Thema Flucht und Geflüchtete

Die Humboldt-Universität zu Berlin (HU) widmet sich dem Thema Flucht und Geflüchtete auf vielfältige Weise und mit einem großen Angebot. Die Refugee Law Clinic Berlin veranstaltet am 22. Juni einen Vortrag zum Thema "Europa und seine Nachbarregion in der Krise". Eine Podiumsdiskussion mit dem Titel "Jenseits der Balkanroute" am gleichen Tag beschäftigt sich mit den Fluchtursachen.

Mit einer Informationsveranstaltung wendet sich die Allgemeine Studienberatung der HU immer dienstags direkt an Geflüchtete und bietet Hilfe bei den Themen Studienzugang und Gasthörerschaft an. Der nächste Termin zur Beratung und Information ist am 21. Juni.

Am 7. Juli lädt HU-Präsidentin Sabine Kunst herzlich zu einer gesamtuniversitären Vorstellung von Projekten und Initiativen rund um Flucht und Migration an der Humboldt-Universität ein. Die Veranstaltung steht auch im Zeichen des Weltflüchtlingstags der Vereinten Nationen am 20. Juni.

Informationen zum Thema: