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Der Blick in die Sterne

Untersuchungen an Pulsare stellen Einsteins Relativitätstheorie auf den Prüfstand

Das Hermann von Helmholtz-Zentrum für Kulturtechnik (HZK) lädt in Zusammenarbeit mit der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren (HGF) zur Helmholtz-Vorlesung ein.



Prof. Dr. Michael Kramer (Astrophysik)
„Neues von den Pulsaren. Kosmische Uhren testen Einstein“
Donnerstag, 3. Dezember 2009 um 18.30 Uhr
Kinosaal im Hauptgebäude
Unter den Linden 6, Berlin-Mitte


Radioastronomie enthüllt die Grundgesetze der Physik, wenn man sie auf Pulsare anwendet. Zunächst wurden sie für Zeichen von extraterrestrischem Leben gehalten, heute jedoch weiß man die Signale der Neutronensterne richtig zu deuten. Mit ihnen kann sogar die Relativitätstheorie detailliert bestätigt werden, so Prof. Michael Kramer:

“Pulsare sind die Überreste einer Explosion von schweren Sternen. Sie konzentrieren das fast 1.5-fache der Sonnenmasse auf eine Kugel von der Größe Berlins und rotieren bis zu 40 000 Mal pro Minute. Pulsare stellen damit extreme Physik-Labore dar, die uns unter anderem ermöglichen, Einsteins Allgemeine Relativitätstheorie mit hoher Genauigkeit zu überprüfen. Der Vortrag wird die extreme Welt der Pulsare darstellen und einen Überblick über deren Anwendungen zum Verständnis der fundamentalen Gesetze des Universums beschreiben.”

Prof. Dr. Michael Kramer ist Direktor des Max-Plank-Instituts für Radioastronomie (MPIfR) in Bonn und Professor für Astrophysik an der University of Manchester. Durch das Studium der Physik und seine Promotion 1995 in Bonn fand er zu seinen derzeitigen Forschungsschwerpunkten, den Pulsaren und Neutronensternen. Als Otto-Hahn-Stipendiat ging er an die Universität von Kalifornien in Berkeley. Wenig später wurde er Dozent an der University of Manchester, wo er 2005 die Leitung der Pulsar-Gruppe des Jodrell Bank Observatory übernahm und 2006 zum Professor berufen wurde. Seit 2009 ist er als Direktor des MPIfR verantwortlich für das 100-Meter-Radioteleskop in Effelsberg, mit dem ihm die Entdeckung der von Einstein vorausgesagten geodätischen Präzession des Pulsars PSR B1913+16 gelang. Für seine grundlegenden Beiträge zur Pulsar-Astrophysik erhielt Prof. Kramer im Juli 2009 den Marcel-Großmann-Preis, für seine anstehenden Projekte gewann er einen „Advanced Grant“ des Europäischen Research Council, ebenfalls 2009.

Mit freundlicher Unterstützung der Berliner Zeitung.

WEITERE INFORMATIONEN

Mirjam Bröhl
Humboldt-Universität zu Berlin
Helmholtz-Zentrum für Kulturtechnik
Unter den Linden 6 10099 Berlin
Tel: 030 2039-2715
m.broehl@culture.hu-berlin.de
www.kulturtechnik.hu-berlin.de