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Communicator-Preis 2009 an Jutta Allmendinger

Sozialwissenschaftlerin der HU wird für Vermittlung gesellschaftlich relevanter Themen ausgezeichnet

Der Communicator-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) und des Stifterverbandes für die Deutsche Wissenschaft geht in diesem Jahr an die Sozialwissenschaftlerin Jutta Allmendinger. Die Professorin an der Humboldt-Universität (HU) zu Berlin und derzeitige Präsidentin des Wissenschaftszentrums Berlin für Sozialforschung (WZB) wird damit für die herausragende öffentliche Vermittlung ihrer Forschungsarbeiten zu drängenden gesellschafts-, bildungs- und arbeitsmarktpolitischen Themen ausgezeichnet.

Jutta Allmendinger ist die erste Wissenschaftlerin, die den Communicator-Preis erhält, der in diesem Jahr zum zehnten Mal vergeben wird. Mit ihren vielfältigen öffentlichkeitswirksamen Arbeiten wird ebenfalls zum ersten Mal die Vermittlung von sozialwissenschaftlichen Forschungsthemen und -ergebnissen in die Öffentlichkeit ausgezeichnet.

Die 52 Jahre alte Professorin für Soziologie vermag es, nach Einschätzung der Jury, hohe wissenschaftliche Qualität mit nachhaltiger praktisch-politischer Umsetzung und wirksamer öffentlicher Darstellung zu verbinden. Allmendingers wissenschaftliches Interesse gilt seit ihrer Promotion an der Harvard University vor zwei Jahrzehnten Themen von außerordentlich hoher gesellschaftlicher Relevanz: Bekannt geworden sind vor allem ihre Arbeiten zu Fragen der Gleichstellung von Männern und Frauen. In der Bildungsforschung zeigte Allmendinger – noch vor den Pisa-Studien – die in Deutschland besonders engen Zusammenhänge zwischen Bildung und sozialem Auf- und Abstieg auf und ging den vielfältigen Auswirkungen geringer Bildung auf die Gesundheit und Lebenserwartung oder die politische Partizipation nach. Der von ihr mitgeprägte Begriff „Bildungsarmut“ ist längst zu einer Chiffre in der politischen und gesellschaftlichen Diskussion geworden. Eng verbunden mit den Arbeiten zur Gleichstellung und Bildungsarmut sind schließlich Allmendingers Studien zur Arbeitsmarktpolitik, die sie als Direktorin des Instituts für Arbeitsmarkt und Berufsforschung (IAB) durchführte.

Ebenso beeindruckend ist aus Sicht der Jury Allmendingers intensive Medien- und Vortragstätigkeit in den vergangenen Jahren. In Anhörungen vor parlamentarischen Gremien, durch die Mitarbeit an öffentlichen Expertenberichten oder im Sozialbeirat der Bundesregierung sorgt Allmendinger schließlich auch an der Schnittstelle von Wissenschaft, Politik und Anwendung für die Vermittlung sozialwissenschaftlicher Forschung. „Mit Jutta Allmendinger wird eine charismatische Wissenschaftlerin und glänzende Wissenschaftsorganisatorin und -vermittlerin ausgezeichnet“, so DFG-Präsident Professor Matthias Kleiner. Für den Präsidenten des Stifterverbandes, Dr. Arend Oetker, ist es „ein wichtiges Signal in die wissenschaftliche Gemeinschaft“, dass mit Allmendinger erstmals eine Sozialwissenschaftlerin den Communicator-Preis erhält. „Für die Sozialwissenschaften in Deutschland ist gerade in diesen schwierigen Zeiten der Dialog mit Politik und Gesellschaft essenziell. Jutta Allmendinger versteht sich darauf seit Jahren aufs Beste“, erklärte Oetker.

Der „Communicator-Preis – Wissenschaftspreis des Stifterverbandes“ ist mit 50. 000 Euro dotiert und gilt in Deutschland als die wichtigste Auszeichnung für die Vermittlung von wissenschaftlichen Ergebnissen in Medien und Öffentlichkeit. Der Preis wird am 23. Juni in Saarbrücken im Rahmen des diesjährigen Wissenschaftssommers von DFG-Präsident Kleiner und Stifterverbands-Präsident Oetker verliehen.



Dr. Katharina Henschen
Humboldt-Universität zu Berlin
Pressesprecherin
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